Gespinste im Apfelbaum
Im Jahr 2019 bereits zu beobachten und in diesem Jahr, meiner Meinung nach, stark verstärkt zu sehen, sind Gespinste in Apfelbäumen. Dies deutet auf einen Befall der Apfel-Gespinstmotte hin. Eigentlich ein Befall mit den Raupen des Falters. Die Eier wurden bereits im letzten Frühsommer in nähen von Knospen abgelegt und Überwintern im Baum. Im Frühjahr bei milden Temperaturen sind dann gelbliche Raupen zu erkennen. Sie fressen Knospen und Blätter, bevor sie die Gespinste Bilden und sich verpuppen.
Weiterhin gibt es auch noch verwandte Arten wie die Pflaumen-, Pfaffenhütchen- oder Traubenkirsche- Gespinstmotte. Aber wie der Name schon sagt, treten die Motten dann nur an der jeweiligen Pflanze auf.
Trockenheit, warme Winter und fehlende Pflege der Bäume fördern die Ausbreitung der Motte. Teilweise können komplette Bäume befallen werden. Mehrjähriger Befall kann den Baum stark schwächen. Da die Raupe früh in der Vegetation frisst, kann der Baum im Juni bereits Knospen und Blühten für das nächste Jahr anlegen. Doch im Befalls Jahr ist mit Ernteausfällen zu rechnen. Als richtig schädlich für den Baum kann man die Raupe nicht bezeichnen. Angesichts eines hohen Befalls drucks und der seit einigen Jahren vorkommenden trockenen Vegetationsperioden, ist das aber für jedes Jahr neu zu bewerten. Mit Dünger gaben im nächsten Frühjahr und wenn möglich und nötig Wasserzufuhr kann man dem Baum beim Erholen unterstützen.
Von einer Bekämpfung mit Spritzmitteln und giften sollte man auf jeden Fall absehen. Mögliche Maßnahmen sind die Gespinste zu entfernen oder befallene Triebe heraus schneiden, je nachdem wie stark der Befall ist. Oder bereits im zeitigen Frühjahr die Blätter mit den Raupen entfernen. Schnittgut vernichten oder im Restmüll entsorgen, nicht auf den Kompost. Eine fachgerechte Baumpflege im Winter entfernt automatisch einen Teil der abgelegten Eier. Und was immer hilft, die natürlichen Gegenspieler, Vögel, Räuberische Wanzen und Schlupfwespen, fördern.
Text und Bild: Claus Hofmann
Quelle: „Der praktische Gartenratgeber“, Ausgabe 06/2020
